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Holzbock – Ixodes ricinus

Kennzeichen und Allgemeines

Holzbock im Schädlinge-Lexikon auf JARKOW.de onlineDer Holzbock wird volkstümlich meistens als Zecke bezeichnet, wobei dieses im eigentlichen Sinne ein Oberbegriff für viele verschiedene Arten ist. Er hat einen breiten bis längsoval geformten Körper, der gelblich-braun, rotbraun oder graubraun gefärbt ist. Die Farbe des Holzbockes steht maßgeblich in Abhängigkeit zu seinem Ernährungszustand: Nach einer Blutmahlzeit zeigt der Holzbock eine deutlich dunklere Farbe. Männchen erreichen eine Länge von bis zu 3mm, womit sie wesentlich kleiner sind als die Weibchen, die es nüchtern auf etwa 5mm und vollgesogen auf 10 bis 14mm Länge bringen. Der Holzbock besitzt keine Augen.

Der Lebensraum des Holzbocks ist überwiegend die Bodenvegetation in Wäldern, wo er sowohl in den Niederungen, im Freiland als auch in den Mittelgebirgen vorkommt. Zu seinen bevorzugten Aufenthaltsorten gehören wenig kultivierte und feuchte Gebiete, wobei er sich gerne an wildreichen Plätzen (Wildwechsel) aufhält, um eine höhere Wahrscheinlichkeit für eine Blutmahlzeit sicherzustellen.

Der Holzbock gehört wie viele andere blutsaugende Schädlinge zu den Hungerkünstlern. So kann er im Larvenstadium etwa 15 Monate, im Nymphen-Stadium bis zu 13 Monaten und als ausgewachsenes Tier (Imago) bis zu 21 Monate ohne Blutaufnahme überdauern.

Fortpflanzung

Der Holzbock entwickelt sich vom Ei über Larve und Nymphe zum erwachsenen Tier (Imago). Dabei ist die Dauer für die Gesamtentwicklung sehr stark abhängig von der Häufigkeit der Blutaufnahme und den Temperaturbedingungen.

Das Weibchen legt einige Wochen nach dem Geschlechtsakt und der Blutaufnahme circa 2.000 bis 3.000 Eier ab. Als Ablageort kommen Waldbodenvegetation oder der Grund von niedrigen Gräsern und Wiesenkräutern in Frage.

Etwa drei bis sieben Wochen nach der Eiablage schlüpfen die Larven aus den Eiern. Sie haben zunächst sechs Beine und sind für ihre weitere Entwicklung auf eine Blutmahlzeit angewiesen. Aus diesem Grund machen sie sich auf die Suche nach einem geeigneten Wirt – meistens ein Kleinsäuger. Im Larvenstadium nimmt der Saug-Akt etwa drei bis vier Tage in Anspruch. Anschließend lassen sich die Larven wieder vom Körper des Wirtes abfallen und entwickeln sich am Boden weiter zur Nymphe.

Im Nymphen-Stadium weisen die jungen Holzböcke nun auch die für Spinnentiere charakteristischen acht Beine auf. Damit sich die Nymphen weiterentwickeln können, sind sie abermals auf eine Blutaufnahme angewiesen. Sie saugen dieses Mal für etwa 5 Tage Blut, bevor sie sich wieder vom Wirtskörper abfallen lassen, um sich am Boden zum ausgewachsenen Tier weiterzuentwickeln.

Die nun erwachsenen Holzböcke befallen nun zur Blutaufnahme auch größere Säugetiere und den Menschen. Dabei dauert die Phase des Saugens etwa acht bis zehn Tage.

Der männliche Holzbock verendet kurze Zeit nach der Vereinigung mit dem Weibchen. Er saugt im Übrigen auch kein Blut, sondern sucht den Wirt nur zum Zweck der Partnerfindung auf. Auch die Weibchen sterben nach der Eiablage ab.

Der Holzbock kann in allen Entwicklungsstadien überwintern. Insgesamt soll ein Lebensalter von bis zu 5 Jahren erreicht werden können.

Befall

Um auf einen Wirt zu gelangen, lässt sich der Holzbock nicht, wie oft angenommen, von Bäumen, Büschen oder Sträuchern herabfallen, sondern verharrt auf krautigen Pflanzen, Gräsern und in niedrigen Buschwerk, das er zuvor erklettert hat, in Wartestellung. Streift ein Wirt an seinem Aufenthaltsort vorbei, registriert der Holzbock dieses durch seine Sinnesorgane an den Vorderbeinen und klammert sich am Wirt fest. Angesprochen wird der Holzbock durch spezifische Reize des Wirtes (Körpertemperatur 37°C, Buttersäure, eingeatmetes Kohlendioxid).

Der Holzbock ist wenig wirtsspezifisch und befällt gleichermaßen Mäuse, Kaninchen, Rehwild, Hunde und eben auch den Menschen.

Die Hauptaktivitätszeit des Holzbockes ist im Frühjahr, wenn die milden Außentemperaturen zwischen 7°C und 16°C auf dem Thermometer erreichen. In den Sommermonaten setzt sich seine Entwicklung mit eingeschränkter Nahrungsaufnahme fort, bis er im Herbst erneut aktiver wird und nach einem geeigneten Wirt sucht.

In der menschlichen Wohnung kann sich der Holzbock nicht entwickeln, weshalb er in der Schädlingsbekämpfung keine Rolle spielt.

Schadwirkung

Wie bereits in den allgemeinen Ausführungen über Zecken erläutert, gehört der Holzbock zu den Vektoren (Krankheitsüberträgern) und zu den Ektoparasiten. Vor allem durch die Übertragung von Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME) und die Lyme-Borreliose geht von ihm eine ernst zu nehmende Bedrohung für die menschliche Gesundheit aus.

Insekten

Spinnentiere

Marder

Maulwurf und Spitzmaus

Schadnager

Tauben

Waschbär

Schädlinge von A-Z

(Lateinische Namen)


A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae

Schädlinge von A-Z

(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)