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Hausratte – Rattus rattus

Kennzeichen und Allgemeines

Hausratte - Schädlinge-Lexikon JARKOW.deInsgesamt ähnelt die Hausratte in ihrem Aussehen eher einer zu groß geratenen Hausmaus. Der Körper der Hausratte ist 16 bis 20cm lang und ihr Schwanz misst circa 19 bis 25cm. Ihr Gewicht beträgt etwa 230 bis 300g. Sie ist also etwas kleiner, schlanker und leichter als ihre Verwandte die Wanderratte. Ein weiteres wichtiges Unterscheidungsmerkmal der beiden Rattenarten sind die Ohren. Die unbehaarten Ohren der Hausratte sind so groß, dass sie die Augen der Ratte überdecken würden, wenn man sie nach vorne umklappt. Ihre Füße sind schwärzlich gefärbt.

Die Hausratte hat zudem einen Schwanz, der in der Länge Kopf und Rumpf übertrifft und den sie nicht einfach kraftlos hinter sich herschleift wie die Wanderratte, sondern stets über dem Boden trägt. Im Gegensatz zur Wanderratte, die eine stumpfe Schnauze hat, besitzt die Hausratte eine spitze Schnauze.

Farblich ist die Hausratte in Deutschland mit drei Grundfärbungen vertreten. Es gibt einfarbig grau gefärbte, schiefergrau/schwarz gefärbte und Ratten, die an der Oberseite grau sind und am Bauch hell.

Die Hausratte ist anders als die Wanderratte sehr empfindlich gegenüber Kälte und Nässe und deshalb auf Gebäude als Lebensraum angewiesen.

Auch die Hausratte war nicht ursprünglich hierzulande beheimatet. Sie wurde vor über 2000 Jahren über die Handelswege der Römer vom indischen Subkontinent bei uns eingeschleppt.

Fortpflanzung

Hausratten pflanzen sich das ganze Jahr über fort, wobei die weibliche Hausratte meist nur einmal bis zweimal pro Jahr wirft. Die Tragezeit beträgt wie bei den Wanderratten etwa 3 Wochen. Ein Wurf besteht aus etwa 5 bis 8 Jungtieren.

Die Geschlechtsreife tritt bei Hausratten schon mit einem Alter von 1 bis 1,5 Monaten ein.

Befall

Die Hausratte ist ein hervorragender Kletterer und Springer und wird deshalb auch als „Dachratte“ bezeichnet, die sich überwiegend obere, trockene Stockwerke von Gebäuden und Dachböden als Lebensraum aussucht. Sie besiedelt Dachbereiche von Häusern, Scheunen oder Lagerhallen, Zwischendecken oder Container. Ihre überdachten Nester richtet sie im Gebälk oder in Isoliermaterial ein.

Hausratten beanspruchen ein wesentlich kleineres Revier als die Wanderratten, da ihre Rudel auch deutlich kleiner ausfallen. Sie legen ungern weite Wege zur Nahrungsaufnahme zurück.

Sie sind dämmerungs-nachtaktiv und äußerst scheu, so dass man sie nur sehr selten zu Gesicht bekommt.

Die Hausratte ist ein sehr reviertreues wechseltreues Tier, das selbst in Gefahrensituationen nicht von ihren festen Wechseln (Wanderwege im Revier) abweicht. Sie verlässt ihr Revier kaum und selbst bei einem eintretenden Mangel an Futter, dauert es einige Zeit, bis sie sich dazu entschließt ihr Territorium aufzugeben.

Als Nahrung bevorzugt die Hausratte Korn und Pflanzenteile.

Ihre Anwesenheit wird häufig durch ihren widerlich muffig-urinösen Geruch bemerkt.

Schadwirkung

Da die Hausratte sich an den Vorräten des Menschen vergeht, kommt es dort zu Verschmutzung durch Kot und Urin der Tiere. Hausratten übertragen Krankheitserreger.

Hinweis

Die Hausratte gilt in Mitteleuropa als so gut wie ausgestorben und wird in der Roten Liste der bedrohten Tiere geführt.

Weitere Informationen:

Insekten

Spinnentiere

Marder

Maulwurf und Spitzmaus

Schadnager

Tauben

Waschbär

Schädlinge von A-Z

(Lateinische Namen)


A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae

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(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)