Bilche (Schlafmäuse / Schläfer) – Muscardinidae
Die Bilche werden aufgrund ihres Winterschlafes auch Schlafmäuse bzw. einfach Schläfer genannt. Es handelt sich dabei um eine Familie innerhalb der Ordnung der Nagetiere (Unterordnung Mäuseähnliche). Bilche sind nicht näher mit den Mäusen verwandt, haben einen dicht behaarten Schwanz und sind auf ein „Baumleben“ spezialisiert. Sie sind Dämmerungs- und Nachttiere, die man deshalb im Normalfall nur sehr selten zu Gesicht bekommt.
Alle Schläfer gelten nach dem Bundesnaturschutzgesetz vom 25.03.2002 (BNatSchGNeuregG) § 42 bzw. nach der Artenschutzverordnung (ArtSchV) § 1 Satz 1 als besonders geschützt!
Siebenschläfer – Glis glis – neu: Myoxus glis
Kennzeichen und Allgemeines
Der Siebenschläfer ist etwas kleiner als die Hausratte. Seine Oberseite ist grau gefärbt, die Unterseite weiß. Um die großen Knopfaugen herum hat er einen dunklen Ring. Die Ohren des Siebenschläfers sind verhältnismäßig klein. Insgesamt hat der Siebenschläfer optisch Ähnlichkeit mit einem kleinen, grauen Eichhörnchen mit vorquellenden Augen. Er hat eine Kopf-Rumpflänge von 12 bis 18cm. Sein buschig behaarter Schwanz ist etwa 11 bis 15cm lang. Er wiegt etwa 100 bis 200g.
Siebenschläfer ernähren sich von Früchten, Beeren, Samen, Rinde, Nüssen, Schnecken, Insekten, Eiern, Jungvögeln und kleinen Säugetieren. Hauptnahrungsgrundlage bildet pflanzliche Kost.
Zu den Lebensräumen des Siebenschläfers gehören Laubwälder, Parkanlagen und Obstgärten. Er legt Nester aus Wurzelfasern und Moos in Bäumen, Felsspalten, Nistkästen und Mauerlöchern an.
Siebenschläfer sind gesellige Tiere, die in Kolonien bzw. Familientrupps leben.
Der Siebenschläfer ist ein sehr guter Kletterer (auch an Wänden) und schneller Springer, der „mit Glück“ und bei günstigen Bedingungen bis zu neun Jahre alt werden kann.
Seinen Winterschlaf, der hierzulande sieben Monate dauert (üblicherweise von Oktober bis April) und dem Siebenschläfer seinen Namen gab, verbringt der Siebenschläfer in einem Nest aus Moos in Gebäuden, oberirdischen Verstecken oder Erdlöchern. Während des Winterschlafs sind Körpertemperatur (+1°C), Atemfrequenz (auf bis zu 1 Zug pro Stunde) und Herzfrequenz der Tiere sehr stark reduziert.
Fortpflanzung
Die Brunstzeit des Siebenschläfers ist im Juli. Die Tragzeit liegt bei 30 bis 32 Tagen. Durchschnittlich werden drei bis vier Jungtiere (maximal sieben) im August oder September geboren. Diese haben in den ersten 21 bis 22 Tagen die Augen geschlossen. Sie werden etwa 28 Tage von der Mutter gesäugt und sind nach 60 Tagen selbstständig. In einem Alter von 12 Monaten sind die jungen Siebenschläfer geschlechtsreif.
Befall
Der Siebenschläfer lässt sich häufig in Gruppen auf Dachböden, in Kellern oder in Vorratsspeichern nieder. Die Tiere können durch ihr Herumspringen, Knurren, Quieken, Meckern und Schnarchen in der Nacht ziemlichen Lärm machen und so die Nachtruhe der übrigen Hausbewohner empfindlich stören.
Schadwirkung
Die von Siebenschläfern im Gebäude verursachten Geräusche, können lästig werden. Der Kot der Tiere stellt außerdem ein gesundheitliches Risiko dar (Hygiene- bzw. Gesundheitsschädling). Darüber hinaus kann es bei einem Befall mit Siebenschläfern auch zu Zerstörungen (Materialschädling) kommen.
Gartenschläfer – Eliomys quercinus
Kennzeichen und Allgemeines
Der Gartenschläfer ist in etwa so groß wie ein Maulwurf. Seine Oberseite ist gelblich-bräunlich gefärbt, während seine Flanken und seine Unterseite weiß sind. Seine Augen sind von einem schwarzen Streifen eingefasst, der hinter der Nase beginnt und sich bis an den Hals bzw. hinter die Ohren fortsetzt. Der ansonsten kurzhaarige Schwanz weist am Ende eine schwarz-weiße, buschig behaarte Quaste auf. Die Kopf-Rumpflänge beträgt beim Gartenschläfer zwischen 10 und 17cm. Sein Schwanz hat eine Länge von 9 bis 12,5cm. Gartenschläfer wiegen etwa 45 bis 120g.
Die Ernährung des Gartenschläfers entspricht der des Siebenschläfers, wobei der Gartenschläfer tierischer Kost den Vorzug gibt.
Zuhause ist der Gartenschläfer in Laubwäldern, Mischwäldern, Parks und Gärten. Anders als es sein Name jedoch vermuten lässt, ist der Gartenschläfer vornehmlich in lichten Wäldern anzutreffen. Sein Nest aus Moos und Wurzelfasern baut er in Bäumen, Sträuchern, Baumlöchern, Nistkästen, verlassenen Vogelnestern und Felsspalten.
Gartenschläfer sind ausgezeichnete Kletterer, die ihren Winterschlaf in Baumlöchern oder Erdhöhlen verbringen.
Die Lebenserwartung des weniger geselligen Gartenschläfers ist mit fünf bis sechs Jahren geringer als die des Siebenschläfers.
Fortpflanzung
Die Brunstzeit des Gartenschläfers ist von April bis Mai. Nach einer Tragzeit von 23 Tagen wirft das Weibchen im Mai/Juni durchschnittlich drei bis vier Junge (maximal sieben). Die jungen Gartenschläfer haben ihre Augen 18 Tage lang geschlossen. Sie werden wie die Siebenschläfer circa 28 Tage lang gesäugt und sind ebenso nach 60 Tagen selbstständig. Die Geschlechtsreife setzt ebenfalls nach etwa einem Jahr ein.
Befall
Wie die Siebenschläfer finden sich auch die Gartenschläfer mitunter in Gebäuden wieder.
Schadwirkung
Bei einem Einzug ins Gebäude ähnlich wie beim Siebenschläfer (s.o.).
Haselmaus – Muscardinus avellanarius
Kennzeichen und Allgemeines
Die Größe der Haselmaus entspricht ungefähr der Größe einer Hausmaus. Ihr Fell ist gelblich bis fuchsrot gefärbt, wobei die Körperunterseite heller ist. Kehle und Brust sind weiß. Ihr Schwanz ist buschig. Die Haselmaus hat eine Kopf-Rumpflänge von 6 bis 9cm und eine Schwanzlänge von durchschnittlich 6 bis 8cm. Sie wiegt etwa 15 bis 43g.
Beeren, Rinde, Knospen, Samen und Insekten bilden die Nahrung der Haselmaus.
Zum Lebensraum der Haselmaus gehören Parklandschaften und Buschlandschaften mit Mischwäldern auf Lehmboden. Ihr Nest ist kugelförmig mit seitlichem Einschlupf und hat in etwa die Größe einer Faust. Sie baut es aus Gras, Moos und Wurzelfasern im Geäst von Bäumen, im Gebüsch oder auch in Nistkästen.
Haselmäuse verbringen ihren Winterschlaf in der Regel von Oktober bis April in kugeligen Moosnestern auf dem oder im Erdboden.
Fortpflanzung
Die Brunstzeit der Haselmaus ist im Juni. Nach einer Tragzeit von 20 Tagen werden im Juli/August drei bis vier Jungtiere (maximal sieben) geboren. Haselmäuse können es auch auf zwei Würfe im Jahr bringen. Die jungen Haselmäuse haben ihre Augen 16 bis 18 Tage lang geschlossen. Sie werden 21 bis 28 Tage lang gesäugt und sind bereits nach 40 Tagen selbstständig. Bis zum Einsetzen der Geschlechtsreife vergehen wie bei den anderen Bilchen auch etwa 12 Monate.
Befall
Haselmäuse dringen normal nicht in Häuser ein.
Insekten
Insekten
Ameisen:
Argentinische Ameise, Glänzendschwarze Holzameise, Pharaoameise, Rasenameise, Rossameise, Rotrückige Hausameise, Schwarzgraue Wegameise, Schwarzkopfameise, Zweifarbige Wegameise
Fliegen:
Fleischfliege, Goldfliege, Große Stubenfliege, Halmfliege, Kleine Stubenfliege, Regenwurmfliege, Schmeißfliege, Taufliege
Flöhe
Heimchen
Hummeln
Käfer
Amerikanischer Reismehlkäfer, Asiatischer Marienkäfer, Australischer Diebkäfer, Backobstkäfer, Berlinkäfer, Brotkäfer, Erdnussplattkäfer, Gemeiner Speckkäfer, Getreidekapuziner, Getreideplattkäfer, Kabinettkäfer, Khaprakäfer, Kornkäfer, Kräuterdieb, Kugelkäfer, Mehlkäfer, Messingkäfer, Moderkäfer, Pelzkäfer, Reiskäfer, Rotbeiniger Schinkenkäfer, Rotbrauner Leistenkopfplattkäfer, Rotbrauner Reismehlkäfer, Schimmelkäfer, Speisebohnenkäfer, Tabakkäfer, Vierhornkäfer
Kellerassel
Motten:
Dörrobstmotte, Eichenprozessionsspinner, Kakaomotte, Kleidermotte, Kornmotte, Mehlmotte, Pelzmotte, Samenmotte
Mücken:
Ofenfischchen
Schaben:
Amerikanische Schabe, Australische Schabe, Braunbandschabe, Deutsche Schabe, Orientalische Schabe, Waldschabe
Silberfischchen
Staubläuse
Wanzen:
Birkenwanze, Feuerwanze, Gemeine Bettwanze, Graue Feldwanze
Wespen:
Spinnentiere
Marder
Maulwurf und Spitzmaus
Schadnager
Schadnager
Bilche
Mäuse:
Ratten:
Wühlmäuse:
Bisamratte, Erdmaus, Feldmaus, Gemeine Schermaus, Rötelmaus, Waldmaus
Tauben
Waschbär
Schädlinge von A-Z
(Lateinische Namen)
A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae
Schädlinge von A-Z
(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)
A: Abortfliege, Abwasserfliege
B: Bisam, Blaue Fleischfliege, Braune Wegameise
E: Essigfliege
F: Feuerkäfer, Franzose, Fruchtfliege
G: Gartenschläfer, Gefleckter Pelzkäfer, Geisterameise, Gold-grüne Schmeißfliege, Graue Fleischfliege, Gullymücke / Gullyfliege
H: Harlekin-Marienkäfer, Haselmaus, Hausameise, Hausgrille, Hausmarder, Hausmücke, Herzmücke / Herzfliege, Holzameise, Hühnermilbe, Hundstagsfliege
K: Kakerlaken, Kartonameise, Klosettbrummer, Koprakäfer, Küchenkäfer, Küchenschabe
M: Möbelschabe, Mottenfliege, Museumskäfer
O: Obstfliege
R: Roßameise
S: Schläfer, Schlafmäuse, Schwarze Wegameise, Siebenschläfer, Speichermotte, Stechmücke
T: Teppichkäfer
U: Überschwemmungsmücke
W: Waldwühlmaus, Wasserratte, Wollkrautblütenkäfer, Wurmfliege
Z: Zuckergast