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Getreidekapuziner – Rhizopertha dominica

Kennzeichen und Allgemeines

Der Getreidekapuziner hat einen zylindrisch geformten Körper, der dunkelbraun gefärbt ist. Er erreicht eine Körperlänge von 2 bis 3mm. Sein grob gekörntes Halsschild bedeckt seinen Kopf wie eine Kapuze. Die Flügeldecken des Getreidekapuziners weisen Punktreihen und eine leichte Behaarung auf. Sie fallen steil nach hinten hin ab.

Die Eilarve des Getreidekapuziners ist etwa 0,78mm groß, lang gestreckt und dank dreier Beinpaare mobil. An den Seiten ist die Larve spärlich mit langen Haaren besetzt. Am Ende des Hinterleibs trägt sie ein Paar Nachschieber und einen Dorn mit Biegung nach hinten. Ab dem zweiten Larvenstadium nimmt die Larve des Getreidekapuziners eine Gestalt an, die dem Engerling ähnelt und verliert ihre Mobilität. Ausgewachsen erreicht die Larve eine Größe von etwa 3mm.

Die ursprüngliche Heimat des Getreidekapuziners ist der südostasiatische Raum. Über Getreidetransporte hat er sich mittlerweile weltweit verbreitet.

Getreidekapuziner können nur bei Temperaturen oberhalb von 10°C überwintern. Im Freien haben sie deshalb keine Überlebenschance im Winter. Auch Hitze wird vom Getreidekapuziner nicht vollständig toleriert. So finden die Käfer ab 38°C den Hitzetod.

Fortpflanzung

Die Eier des Getreidekapuziners sind oval geformt und etwa 6mm lang. Am Anfang sind sie weiß und glänzend. Später werden sie rosa mit runzeliger Oberfläche. Das Weibchen legt bis zu 500 dieser Eier einzeln oder in Gruppen in das Brutsubstrat (Getreide) ab. Wenn die Eilarven geschlüpft sind, bohren sie sich in Getreidekörner ein. In der Hauptsache werden die eiweißreichen Inhaltsstoffe des Getreidekorns von der Larve verwertet. Die kohlenhydrathaltigen Bestandteile des Korns werden von der Larve unverdaut als weißes Bohrmehl ausgeschieden. Für die Larvenentwicklung sind Temperaturen zwischen 18°C und 38°C erforderlich. Außerdem muss das Brutsubstrat eine Mindestfeuchte von 10% aufweisen. Bei einer feuchten Lagerung und einer Temperatur von 23°C kann es zu einer Massenvermehrung kommen. Die Entwicklung vollzieht sich bei 25°C und 70% relativer Luftfeuchtigkeit innerhalb von zwei Monaten. Bei einer Temperatur von 18°C kann ein Jahr bis zur vollständigen Entwicklung vergehen, so dass nur eine Generation im Jahr möglich ist. Bei 28°C sind hingegen bereits sechs Generationen und bei 30°C bereits acht Generationen binnen eines Jahres möglich.

Wenn die Temperaturen unter 18°C liegen, kommt es zum Entwicklungsstopp.

Befall

Getreidekapuziner treten vor allem in Getreide- und Lebensmittellagern auf. Neben Getreide befällt der Käfer unter anderem auch Maniokwurzeln, Tapiokaprodukte, Kürbissamen, Reis, Hirse, Gebäck, Getreideprodukte, Trockenkartoffeln, Sonnenblumensamen, Aprikosensamen, Süßholz, Tamarindensamen, Zwieback und Nudeln.

Verpackungen befallener Produkte weisen Löcher auf, die einem Brotkäferbefall ähneln. Da die Larven des Getreidekapuziners in erster Linie die eiweißreichen Kornbereiche zur Ernährung nutzen, fällt neben dem eigentlichen Fraßschaden auch noch viel Staub an. Im Gegensatz zum Kornkäfer fällt der Larvenfraß beim Getreidekapuziner röhrenförmig aus.

Der Getreidekapuziner ist häufig in minderwertigem Getreide mit hohem Staub- und Bruchkornanteil zu finden.
Sein Vorkommen begünstigt den Sekundärbefall durch andere Schädlinge oder Krankheiten.

Schadwirkung

Der Getreidekapuziner ist ein Vorratsschädling. Neben den Fraßverlusten gibt es eine Qualitätsminderung bei der befallenen Ware, die sich in einem beeinträchtigten Geruch und Geschmack zeigt. Daneben wird der Getreidekapuziner aufgrund seiner Nagetätigkeit an Verpackungsmaterialien auch als Materialschädling eingestuft.

Insekten

Spinnentiere

Marder

Maulwurf und Spitzmaus

Schadnager

Tauben

Waschbär

Schädlinge von A-Z

(Lateinische Namen)


A: Acanthoscelides obtectus, Acheta domesticus, Anthrenus spec., Apodemus flavicollis, Apodemus sylvaticus, Argas reflexus, Arvicola terrestis, Arvicolinae, Attagenus pellio
B: Balaustium murorum, Blattaria, Blatta orientalis, Blattella germanica, Blattodea, Bombus
C: Calliphora erythrocephala, Calliphora vicina, Camponotus ligniperda, Carpophilus hemipterus, Cimex lectularius, Coleoptera, Columba livia domestica, Columba palumbus, Crocidura russula, Cryptolestes ferrugineus, Cryptophagidae, Culex pipiens
D: Dermanyssus gallinae, Dermatophagoides facrinae, Dermatophagoides pteronyssinus, Dermestes lardarius, Drosophila spec.
E: Ectobius sylvestris, Eliomys quercinus, Ephestia elutella, Ephestia kuehniella
F: Fannia canicularis, Formicoidea
G: Gibbium psylloides, Glis glis, Gnathocerus cornutus
H: Harmonia axyridis, Hofmannophila pseudospretella
I: Ixodes ricinus
K: Kleidocerys resedae
L: Lasioderma serricorne, Lasius brunneus, Lasius emarginatus, Lasius fulginosus, Lasius niger, Lathridiidae, Lepisma saccharina, Linepithema humile, Lucilia sericata
M: Martes foina, Microtus agrestis, Microtus arvalis, Monomorium pharaonis, Musca domestica, Mus musculus, Muscardinidae, Muscardinus avellanarius, Myodes glareolus, Myoxus glis
N: Necrobia rufipes, Nemapogon granellus, Niptus hololeucus
O: Ondatra zibethica, Orizaephilus mercator, Oryzaephilus surinamensis
P: Paravespula germanica, Paravespula vulgaris, Periplaneta americana, Periplaneta australasiae, Plodia interpunctella, Pollenia rudis, Porcellio scaber, Procyon iotor, Psocoptera, Psychodidae, Ptinus fur, Ptinus tectus, Pyrrhocoris apterus
R: Rattus norvegicus, Rattus rattus, Rhaphigaster nebulosa, Rhipicephalus sanguineus, Rhizopertha dominica
S: Sarcophaga carnaria, Siphonaptera, Sitophilus granarius, Sitophilus oryzae, Stegobium paniceum, Streptopelia decaocto, Supella longipalpa
T: Talpa europaea, Tapinoma melanocephalum, Tenebrio molitor, Tetramorium caespitum, Thaumatomyia notata, Thaumetopoea processionea, Thermobia domestica, Tinea pellionella, Tineola bisselliella, Tribolium castaneum, Tribolium confusum, Tribolium destructor, Trogoderma angustum, Trogoderma granarium
V: Vespa crabro, Vespidae

Schädlinge von A-Z

(Trivialnamen, Volksnamen und umgangssprachliche Bezeichnungen)